to have, to hold

above the sea of fog…

(unten auf Deutsch)

After this past Christmas and through New Year’s, the Hochnebel settled itself in and around Zürich like a blanket. Hochnebel literally translates as “high fog” and is a thick layer of fog that can come and stay for days or weeks, hiding the sun just beyond so that at times you get a ghostly vision of blue sky frosted over or the faint hint of the light beyond. One can hike above Hochnebel on many a nearby mountain and watch it roll out like the sea once you rise above. As the Hochnebel has settled itself into eerie misty days, and the busy-ness of Christmas and New Year’s now past, I find myself settling into quiet.

When the quiet settles into us, it is often in this opening up of time that we really face and feel ourselves. It is in these moments that we have a real choice: to stay with whatever arises there as we sit with our experience OR to find one of infinite ways to distract ourselves. While I am all too familiar with the sea of distractions at my fingertips, I am also nearly always watching and considering where my attention goes and how that has changed over time.

hochnebel heading into our valley/mountainside

I am repeatedly struck these days by how easy it is to never have to face or feel ourselves, our loneliness, our heartache or our boredom anymore. And also because of this, how fragmented and lost our attentions have often become. We consume and are consumed by unlimited amounts of information and entertainment in the palm of our hands. And we often find ourselves throwing away far too much of the most precious resources we have: attention and time….. We are like the hungry ghosts of the similarly named Buddhist realm: no matter what the Hungry Ghosts consume they suffer in the agony of being insatiably and infinitely empty, endlessly searching for something, anything to fill the hole inside.

We see it all around us even if we ourselves are not caught in the wave of distraction. Heads down, gazing into the abyss of screens: walking down the street, on public transportation, entire families on phones out to dinner, selfies and photo ops intruding into every moment of a life so that it is clear that some among us no longer know (or never knew!) what it is to simply feel and be in any experience fully. Everything can now be calculated and projected, filtered and edited to appear flawless and catered to an audience, one that we never actually see or touch or witness in the way our unique human connections were originally formed over hundreds of thousands of years. In this world, it is fully possible to be “engaged” without ever really engaging with a real human.

I have written about this topic before: I have struggled deeply over the last decade, especially since our daughter Miya was born, with the dilemma of how to use technology well (to support my work and business, for instance) and to walk my talk in how I show up in real life and also how I participate and contribute to distraction in the world. For me, it is a continual dance to find the balance, the middle way as a business owner, a mother, and also as someone who is, for most of my friends and family, a long distance away. And for me, it is always imminently valuable to notice where my attention rests, and to have and to hold it where I actually find importance in this life.

The quiet and starkness of winter can arise as boredom. The sacred and fertile ground of our most creative sparks find their roots in the empty spaces winter can so graciously provide if we allow ourselves the modern luxury to stay, untethered to any gadget, to that vast openness. In the moments between our thoughts, in the rhythm of an outdoor walk, in the soft, seemingly monotonous hum of a meditation seat or a yoga asana… there within the framework of boredom is the intricate web of our own attention.

To have it, to hold it.

What a gift we bestow upon ourselves and upon those precious elements of this fleeting life which we hold closest to our hearts.

full hochnebel world.

just as the fog began to roll in

Auf Deutsch

Nach dem vergangenen Weihnachtsfest und über Neujahr legte sich der Hochnebel wie eine Decke über Zürich und Umgebung. Hochnebel bedeutet wörtlich übersetzt „Hochnebel“ und ist eine dicke Nebelschicht, die tagelang oder wochenlang die Sonne verdecken kann, so dass man manchmal eine gespenstische Vision des blauen Himmels oder die schwache Andeutung des Lichts dahinter sieht. Auf so manchem nahe gelegenen Berg kann man über den Hochnebel wandern und beobachten, wie er sich wie das Meer ausbreitet, sobald man oben ist. Jetzt, wo der Hochnebel sich in unheimliche Nebeltage verwandelt hat und die Hektik von Weihnachten und Silvester vorbei ist, finde ich mich in der Stille wieder.

Wenn sich die Stille in uns einnistet, ist es oft so, dass wir uns in dieser sich öffnenden Zeit wirklich begegnen und uns selbst spüren. In diesen Momenten haben wir eine echte Wahl: bei dem zu bleiben, was da auftaucht, während wir mit unserer Erfahrung sitzen ODER eine der unendlich vielen Möglichkeiten zu finden, uns abzulenken. Ich bin mit dem Meer an Ablenkungen, das mir zur Verfügung steht, nur allzu vertraut, aber ich beobachte und überlege auch fast immer, wohin meine Aufmerksamkeit geht und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert hat.

Immer wieder fällt mir in diesen Tagen auf, wie leicht es ist, uns selbst, unsere Einsamkeit, unseren Liebeskummer oder unsere Langeweile nicht mehr sehen oder spüren zu müssen. Und auch deshalb, wie fragmentiert und verloren unsere Aufmerksamkeit oft geworden ist. Wir konsumieren und werden konsumiert von unbegrenzten Mengen an Informationen und Unterhaltung, die wir in der Hand halten. Und oft ertappen wir uns dabei, wie wir viel zu viel von den wertvollsten Ressourcen, die wir haben, wegwerfen: Aufmerksamkeit und Zeit..... Wir sind wie die hungrigen Geister aus dem gleichnamigen buddhistischen Reich: Egal, was die hungrigen Geister konsumieren, sie leiden unter der Qual, unersättlich und unendlich leer zu sein, endlos auf der Suche nach etwas, irgendetwas, um das Loch in ihrem Inneren zu füllen.

Wir sehen es überall um uns herum, auch wenn wir selbst nicht von der Welle der Ablenkung erfasst werden. Mit gesenktem Kopf blicken wir in den Abgrund der Bildschirme: beim Spazierengehen auf der Straße, in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Abendessen mit der ganzen Familie am Telefon, Selfies und Fototermine, die in jeden Moment des Lebens eindringen, so dass es klar ist, dass einige von uns nicht mehr wissen (oder nie wussten!), was es heißt, einfach nur zu fühlen und voll und ganz bei einer Erfahrung zu sein. Alles kann jetzt berechnet und projiziert, gefiltert und bearbeitet werden, um makellos zu erscheinen und auf ein Publikum zugeschnitten zu sein, das wir nie sehen, berühren oder miterleben, wie unsere einzigartigen menschlichen Beziehungen ursprünglich über Hunderttausende von Jahren entstanden sind. In dieser Welt ist es durchaus möglich, „engagiert“ zu sein, ohne jemals wirklich mit einem echten Menschen zu tun zu haben.

Ich habe schon früher über dieses Thema geschrieben: In den letzten zehn Jahren, vor allem seit der Geburt unserer Tochter Miya, habe ich mich mit dem Dilemma herumgeschlagen, wie ich die Technologie gut nutzen kann (z. B. zur Unterstützung meiner Arbeit und meines Geschäfts) und wie ich mich im wirklichen Leben zeige und wie ich zur Ablenkung in der Welt beitrage. Für mich ist es ein ständiger Tanz, das Gleichgewicht zu finden, den Mittelweg als Unternehmerin, Mutter und auch als jemand, der für die meisten meiner Freunde und Familienmitglieder weit weg ist. Und für mich ist es immer wieder ungemein wertvoll, zu merken, wo meine Aufmerksamkeit ruht, und sie dort zu haben und zu halten, wo ich tatsächlich Bedeutung in diesem Leben finde.

Die Stille und Strenge des Winters kann sich als Langeweile erweisen. Der heilige und fruchtbare Boden unserer schöpferischsten Funken findet seine Wurzeln in den leeren Räumen, die der Winter so gnädig bereitstellen kann, wenn wir uns den modernen Luxus gönnen, ungebunden an jedes Gerät in dieser großen Offenheit zu verweilen. In den Momenten zwischen unseren Gedanken, im Rhythmus eines Spaziergangs im Freien, im leisen, scheinbar monotonen Brummen eines Meditationssitzes oder einer Yoga-Asana... dort, im Rahmen der Langeweile, befindet sich das verschlungene Netz unserer eigenen Aufmerksamkeit.

Sie zu haben, sie zu halten.

Welch ein Geschenk, das wir uns selbst und den kostbaren Elementen dieses flüchtigen Lebens machen, die uns am meisten am Herzen liegen.

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